13.08.2018 Knapp 20 Stunden donnern die Hydraulikhämmer der Max Wild GmbH gegen das Brückenbauwerk in Sinsheim

Ein hartes Stück Arbeit für die Fachleute der Max Wild GmbH bei Sinsheim: Im Rahmen des A6-Ausbaus durch die ViA6West werden 2018 mehrere Brückenbauwerke erneuert und abgerissen. 25 Unterführungen sowie zwei Überführungen wurden bereits durch die Abbruchspezialisten dem Erdboden gleichgemacht. Ein Brückenbauwerk, bei Sinsheim, stellte die Spezialisten vor eine ganz besondere logistische Herausforderung.

Das eingespielte Team der Baggerfahrer setzt sich langsam in Bewegung, während ihr Blick abwechselnd auf dem Monitor im Führerhaus und das immer kleiner werdende Brückenbauwerk wandert. Immer wieder bohren sich die Meißel tief in das Geflecht aus 625 Tonnen Stahlbeton und tragen das Bauwerk Stück für Stück ab. Nachdem sich die Zangen an den letzten Überresten der Brücke zu schaffen gemacht haben, gibt das 57-Jahre-alte Bauwerk schließlich nach.

Auf der Strecke wurde damals ein sogenannter Flüsterasphalt verwendet. Die Lärmreduzierung erklärt sich aus der Beschaffenheit des offenporigen Asphalts. Die Hohlräume zwischen den einzelnen Körnern absorbieren die Geräusche der Reifen besser als herkömmlicher Asphalt. Bewohner, die direkt an der Autobahn wohnen, dürfen sich über die verminderte Geräuschkulisse freuen. Ein Manko bleibt aber: Die Kurzlebigkeit. Denn der Flüsterasphalt muss alle acht bis zehn Jahre erneuert werden, da die Poren mit der Zeit verstopfen. Hinzu kommt, dass der Flüsterasphalt, im Vergleich zu gewöhnlichem Asphalt nicht robust ist. Diese Beschaffenheit kostete das gesamte Team einige Nerven.

Auch für Roland Braitinger, einen erfahrenen Maschinisten der Firma Max Wild, keine leichte Aufgabe. „Das Rangieren mit dem Bagger war auf dem Asphalt nicht zulässig und somit auch nicht möglich – hier mussten wir extrem vorsichtig sein“, so Braitinger. Zusätzlich galt besondere Sorgfalt bei entsprechenden Verladetätigkeiten zu bewahren, um sicherzustellen, dass keine Betonbrocken auf den Asphalt fallen.

Vier Kettenbagger, ein Radlader, vier Zugmaschinen, 12 Hänger, ein Containerfahrzeug und 24 Arbeiter, die im Schichtbetrieb arbeiten, hatten am Samstagnachmittag, am 07. Juli, um 14 Uhr begonnen und sorgten durch ihr gutes Zusammenspiel dafür, dass die Sperrung in beiden Richtungen, zwischen den Anschlussstellen Sinsheim-Süd und Sinsheim-Steinsfurt - bereits Sonntagmittag, also noch vor dem geplanten Ende um 16 Uhr – wieder freigegeben werden konnte. Nach Angaben von Bauleiter Stefan Scholz von der Max Wild GmbH, war die Logistik nicht mit herkömmlichen Baustellen zu vergleichen. Der Lagerplatz, auf den die Firma zurückgreifen musste, befand sich nämlich, in drei Kilometer Entfernung außerhalb des gesperrten Bereichs an der Anschlussstelle Sinsheim West. „Erst nach Eintreten der Vollsperrung konnten unsere Bagger und Geräte auf die Baustelle transportiert werden - kein leichtes Unterfangen bei der Vielzahl an Maschinen“, so Bauleiter Scholz.

Ein Blick auf die Betonschutt-Verladung zeigt die eingespielte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Nachdem die 625 Tonnen Stahl von einem Zangenbagger abgeschüttelt wurden, werden diese Massen vorsortiert und dann auf Lastwagen geladen, die das Material abtransportieren. Allein die Koordination der sieben Lastwagen und Dumper unterstreicht die logistische Meisterleistung des Teams. Nachdem zwei weitere Brückenabbrüche Mitte Juli in Bad Rappenau und Sinsheim-Steinfuhrt abgerissen wurden, sollen bereits im August und September weitere Abbrüche folgen.